Kontakt: +49-805295138-0 oder [email protected]

Ist eine Cuvée von minderwertiger Qualität?

Immer wieder hören wir, dass eine Cuvée etwas Negatives ist. „Da werden Weine zusammengepanscht“, ist häufig der O-Ton. Das ist ein absoluter Irrglaube, wie Michael Unger Ihnen im Video nochmal deutlich macht.

Inhalt

Was versteht man unter einer Cuvée?

Eine Cuvée ist eine Mischung aus verschiedenen Weinsorten, die zusammengestellt wird, um einen einzigartigen Wein mit bestimmten Geschmacksprofilen und Charakteristiken zu kreieren. Die Herstellung einer Cuvée erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Auswahl der Trauben: Zunächst wählt der Winzer oder Önologe Trauben aus verschiedenen Weinbergen, Rebsorten oder sogar Jahrgängen aus. Diese Auswahl basiert auf den gewünschten Aromen, der Säure, der Struktur und anderen Merkmalen, die im fertigen Wein gewünscht sind.
  2. Vergärung und Reifung: Die ausgewählten Trauben werden separat vergoren und gereift. Dies kann in Stahltanks, Holzfässern oder anderen Behältnissen erfolgen, je nachdem, welche Eigenschaften der Winzer im Wein hervorheben möchte.
  3. Verkostung und Bewertung: Nach der Reifung verkostet der Winzer die verschiedenen Weine und bewertet ihre Qualitäten und Eigenheiten. Basierend auf diesen Verkostungen entscheidet er, welche Weine und in welchen Anteilen sie gemischt werden sollten.
  4. Verschnitt der Weine: Die ausgewählten Weine werden gemäß der Entscheidung des Winzers gemischt. Dieser Vorgang wird als "Assemblage" bezeichnet. Die Mischung kann zwischen zwei und mehreren Dutzend verschiedenen Weinen variieren, abhängig von der Komplexität, die der Winzer erreichen möchte.
  5. Feinabstimmung und Fertigstellung: Nach dem ersten Mischvorgang kann der Wein erneut getestet und angepasst werden, um sicherzustellen, dass er das gewünschte Geschmacksprofil und die gewünschte Qualität hat. Manchmal erfolgt eine zusätzliche Reifung, um die Aromen zu integrieren und zu harmonisieren.
  6. Abfüllung: Sobald der Winzer mit dem Ergebnis zufrieden ist, wird der fertige Cuvée-Wein in Flaschen abgefüllt.

Ein bekanntes Beispiel für eine rote Cuvée ist z.B. die Kombination aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Während Cabernet Sauvignon für seine herbe Note bekannt ist, zeichnet sich Merlot durch seine Milde aus. Die Kombination dieser beiden Sorten resultiert in einer ausgeglichenen Mischung.

Warum macht man Cuvées?

Das Ziel einer Cuvée ist es oft, einen konsistenten, hochwertigen Wein zu produzieren, der die besten Eigenschaften der verwendeten Sorten und Jahrgänge vereint. Dies ermöglicht auch eine kreative Ausdrucksform des Winzers, der durch die verschiedenen Kombinationen ein einzigartiges Produkt schaffen kann. Dadurch entstehen Weine mit einem harmonischen Zusammenspiel von Aromen, Säure, Tanninen, Farbe und Alkoholgehalt, was in einem sortenreinen Wein nicht erreichbar wäre. Diese Methode ermöglicht es nicht nur, einen ausgefeilteren Geschmack zu erzielen, sondern auch schwankende Erträge einzelner Rebsorten auszugleichen, wodurch die Qualität des Weins über unterschiedliche Jahrgänge hinweg konstant gehalten wird. Zudem müssen Winzer beim Verschneiden der Weine gesetzliche Richtlinien beachten, welche die zulässigen Rebsorten und ihre Anteile im Verschnitt festlegen.

Interessante Cuvée Facts:

  • Viele hochklassige Weine sind das Ergebnis von Cuvées.
  • Der Vorgang des Weinverschnitts dient nicht der Verdünnung, sondern der gezielten Verbesserung und Verfeinerung des Geschmacks.
  • Bei der Herstellung von Rosé-Champagner kommen bis zu 15% rote Trauben zum Einsatz.
  • In Châteauneuf-du-Pape werden bis zu 13 verschiedene Rebsorten für einen Wein verwendet.
  • Selbst im roten Chianti findet man Beimischungen von Weißweintrauben.
  • In warmen Weinregionen wie Bordeaux, der Toskana oder Rioja sind Cuvée-Weine besonders beliebt.
  • Im Gegensatz dazu wird in kühleren Weinbaugebieten wie Deutschland, Österreich, der Schweiz und Burgund seltener verschnitten.

In Deutschland wurde der Fokus lange Zeit auf sortenreine Weine gelegt, da nicht alle Rebsorten gleich gut für Blends geeignet sind. Ein Beispiel hierfür ist der Riesling, der nur selten Bestandteil einer Cuvée ist.

Verpassen Sie nicht unsere exklusiven Angebote und abonnieren Sie heute noch unseren NewsletterNewsletter