Die verschiedenen Formate von Weinflaschen und ihre Vorteile
Üblicherweise werden Weine in Flaschengrößen zwischen 0,325 und 1,5 Litern angeboten. Bei Unger Weine können Sie jedoch nahezu alle verschiedenen Größen erwerben. In der Subskription können Sie die Weine sogar in Sonderformaten extra für sich abfüllen lassen. Wir sind die einzige Firma, die Ihnen all diese Formate auch zuverlässig liefern kann.
Inhalt
Welche Flaschengrößen gibt es?
Größere Glasflaschen tragen oft Namen, die auf bedeutende Könige aus dem Alten Testament zurückgehen. So findet man beispielsweise Formate wie Methusalem, Imperiale, Nebukadnezar oder Jeroboam. Eine Jeroboam-Flasche fasst je nach Variante 4,5 bis 5 Liter, während die gängigste Größe, die 0,75-Liter-Flasche, als Bouteille bezeichnet wird. Die Magnum hingegen bietet Platz für 1,5 Liter Wein. Das kleinste Format, die halbe Flasche, hat ein Fassungsvermögen von 0,325 Litern und ist besonders für Einzelportionen beliebt.
Halbe Flasche: 0,325 Ltr. = ½ Flasche
Normalflasche: 0,75 Ltr. = 1 Flasche
Magnumflasche: 1,5 Ltr. = 2 Flaschen
Marie-Jeanne: 2,25 Ltr. = 3 Flaschen
Doppelmagnum: 3,0 Ltr. = 4 Flaschen
Jeroboam: 5 Ltr. = 6 Flaschen
Imperiale: 6,0 Ltr. = 8 Flaschen
Salmanazar: 9,0 Ltr. = 12 Flaschen
Balthasar: 12,0 Ltr. = 16 Flaschen
Nebukadnezar: 15,0 Ltr. = 20 Flaschen
Melchior oder auch Goliath: 18,0 Ltr. = 24 Flaschen
Vorteile von Großflaschen
Ein großer praktischer Vorteil großer Flaschenformate ist ihre Eignung für größere Feiern. Anstatt zahlreiche kleine Flaschen bereitzustellen, genügen einige wenige Großformate. Besonders 3-Liter-Flaschen Rotwein, Weißwein oder Champagner sind nicht nur praktisch, sondern auch ein optisches Highlight.
Doch der Nutzen großer Flaschen geht weit über die praktische Anwendung hinaus. Ein entscheidender Faktor ist die langsamere Reifung und Alterung des Weins in diesen Formaten – je größer die Flasche, desto langsamer der Prozess. Dies bedeutet, dass Weine, die jung genossen werden sollen, wie etwa viele Rosé-Weine, länger haltbar sind und somit für Feiern eine bessere Planung ermöglichen. Auch eignen sie sich dadurch besser für Jubiläumsflaschen wie z.B. Geburtsjahrgänge oder Hochzeitstage.
Für Liebhaber und Kenner anspruchsvoller Weine ist die verlangsamte Reifung ein bedeutender Vorteil bei der Lagerung. Sie sorgt für eine intensivere Entwicklung von Komplexität und Finesse. Aus diesem Grund sammeln viele Enthusiasten edle Bordeaux oder Burgunder bevorzugt in Magnums oder Doppelmagnums, da diese Formate den Genusswert eines klassifizierten Bordeaux oder Bourgogne Grand Cru spürbar steigern können.
Warum reift Wein in großen Flaschen langsamer?
Woran liegt dieses Phänomen der langsameren Flaschenreifung? Das Geheimnis verbirgt sich in der Luftblase im Flaschenhals und dem Verhältnis von Weinmenge zu dieser Luftblase. Interessanterweise bleibt die Luftmenge in fast allen Flaschengrößen nahezu gleich. Der Wein „ernährt“ sich von diesem Sauerstoff, was seine Reifung und später auch seine Alterung beeinflusst.
Je größer die Weinmenge in der Flasche, desto geringer ist der Anteil der Luft im Verhältnis zur Weinmenge. Genau das führt zu einer Verlangsamung des Reifeprozesses, oder wie man heute sagt, zu einer „Entschleunigung“.
Nachteile von großen Flaschenformaten
Beim Umgang mit den sogenannten „Big Bottles“ ist Vorsicht geboten, denn die größere Weinmenge kann auch eine größere Menge an Depot mit sich bringen. Besonders gegen Ende, wenn man sich dem Flaschenboden nähert, sollte man beim Ausschenken sorgfältiger vorgehen. Um sicherzustellen, dass sich eventuell vorhandenes Depot am Boden der Flasche absetzt, empfiehlt es sich, die Flasche bereits einen Tag vorher aufrecht zu lagern.
FAQs
Marie-Jeanne Flasche
Sie ist wunderschön, wird aber leider nicht mehr produziert: Die 2,25 Liter Flasche Marie Jeanne. Bis etwa 1970 wurde diese Flasche für die Abfüllung von Bordeaux-Weinen genutzt. Heute ist sie eine echte Rarität. Aufgrund ihres Fassungsvermögens, das dem von drei Standardflaschen à 0,75 Liter entspricht, wurde sie in Anlehnung an die Magnum-Flasche auch „Tregnum“ genannt. Mit dem Jahrgang 2016 hat Chateau Les Carmes Haut Brion eine sehr limitierte Sonderauflage herausgebracht.
Woher kommt die Standardgröße für Weinflaschen?
Die Frage, warum die gängige Weinflasche genau 0,75 Liter fasst, bleibt spannend, denn dazu existieren verschiedene Theorien und Legenden. Eine mögliche Erklärung liefert Ferran Centelles: Im 18. Jahrhundert, als der Handel mit Wein in Flaschen an Bedeutung gewann, waren die Engländer die führenden Akteure auf dem Weinmarkt. Sie maßen den Wein in Gallonen, was 4,5 Litern entspricht. Eine Gallone ließ sich ideal auf sechs Flaschen à 0,75 Liter aufteilen, was den Transport und die Berechnung erleichterte. So könnte dieses Maß entstanden sein.
Wo kommen die Namen der Weinflaschen her?
Jeroboam
Jeroboam wurde von Salomon aufgrund eines Aufstands ins Exil geschickt. Im selben Jahr, in dem Salomon starb und sein Sohn die Herrschaft übernahm, kehrte Jeroboam zurück. Er vereinte zehn Stämme und gründete das Reich Israel.
Salmanassar V.
Salmanassar V. war ein assyrischer König, der das nördliche Königreich Israels eroberte und es in eine Provinz des Assyrischen Reichs verwandelte.
Balthazar
Hier ist nicht einer der „Drei Heiligen Könige“ gemeint, sondern der Sohn von Nebukadnezar II, dem letzten König des neubabylonischen Reichs, der von 604 bis 562 v. Chr. regierte. Laut dem Alten Testament entweihte Balthazar die heiligen Gefäße, die sein Vater zuvor aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hatte. Nachdem diese Gefäße entfernt wurden, erschien eine feurige Inschrift an der Wand des Palasts. Der Prophet Daniel deutete die Worte „Mene tekel u-pharsin“, was übersetzt bedeutet: „Gewogen und zu leicht befunden.“
Nebukadnezar II
Nebukadnezar II war der Vater von Balthazar und eroberte im Jahr 586 v. Chr. das Königreich Juda. Bei dieser Eroberung ließ er die Hauptstadt Jerusalem zerstören, ebenso wie den von Salomon erbauten Tempel. Die jüdische Oberschicht wurde dabei in Gefangenschaft geführt. Nach seinem Tod wurde sein Sohn Balthazar der letzte König des neubabylonischen Reiches. Nebukadnezar II ging auch als Inspiration für Giuseppe Verdis Oper Nabucco in die Geschichte ein.