Weinvorhersage vom 26. April 2021
Graf Neipperg: "Wer jetzt nicht kauft, zahlt in 100 Jahren deutlich mehr..."
Unser nahezu 3 Wochen dauernder Bordeaux Aufenthalt schreitet voran, zugleich die wachsenden Primeureindrücke des Bordeaux Jahrganges 2020. Ein persönliches Highlight immer wieder, ein Abend mit STEPHAN VON NEIPPERG und SIGWEIS VON NEIPPERG. Uns verbindet eine langjährige Freundschaft, was derartige Zusammentreffen immer zu einer menschlichen und fachlichen Bereicherung macht. Das Wetter ist ohnehin ein Traum, wir sitzen bei gut gekühltem Champagner auf der Terrasse des Chateau, bevor es kulinarisch und vinologisch zur Sache geht. Die Weine, wie immer blind serviert, stehen vor uns in den Gläsern und gehören unzweifelhaft zur Generation der Jugend. Es geht los mit einem 2010 Canon la Gaffeliere, der ungemein beeindruckt, mit Power, Struktur und der unverkennbaren Stilistik des großen Jahrganges. Trotz Dekantieren aber ist dieser Wein noch immer extrem jung. Vor dem 2000er La Mondotte (halleluja, was für ein Hammerwein…) kommt nun mitten in dieser Champions League Abfolge ein Wein, der vor Frucht, Sexyness und purer Trinkfreude nur so strotzt. Wir liegen natürlich dramatisch daneben, als GRAF NEIPPERG aufdeckt, und sind angesichts des Etiketts völlig von den Socken: 2012 CHATEAU D´AIGUILHE. O-Ton NEIPPERG:
„Ja weißt Du mein lieber Michael, das ist eben genau der Grund warum wir uns vor mehr als 20 Jahren hier so umfangreich engagiert haben. 2012 ist jetzt annähernd 10 Jahre alt, und der Jahrgang war am rechten Ufer und insbesondere für uns, generell sehr zufriedenstellend. Wir haben ja auf CHATEAU D´AIGUILHE unglaublich viel investiert, da wir das Potential gesehen haben. Die kalkhaltigen Böden, parallel derer auf dem Plateau in St. Emilion, bringen unglaublich komplexe und langlebige Weine hervor. Dabei steht die Frucht und Trinkbarkeit für mich absolut im Vordergrund und das zeigt dieser 2012 CHATEAU D´AIGUILHE sehr schön. Der Wein trinkt sich jetzt bereits absolut perfekt und wird das auch in 10 Jahren noch tun. Nur sollen die Weinliebhaber dann ja bereits die nächsten Jahrgänge CHATEAU D´AIGUILHE gekauft haben. Diejenigen, die jetzt nicht kaufen, zahlen halt dann dafür in 100 Jahren deutlich mehr...“ 1998 wurde CHATEAU D´AIGUILHE von STEPHAN GRAF VON NEIPPERG erworben, mittlerweile stehen hier mehr als 100 Hektar unter Reben. Die Lage und Architektur dieses Chateau, in der direkt an St. Emilion angrenzenden Appellation Cotes de Castillon, ist sensationell. Auf einer erhöhten Kalk-Terrasse stehen neben einer alten verfallenen Turm-Ruine traumhaft erhaltene Gebäude, denen NEIPPERG zu altem Glanz verhalf. Doch das wahre Potential hier sind die Ton- und kalkhaltigen Böden, die auf einer kühlen und kargen Unterlage aus Kalk aufbauen, und den Reben diese enorme Komplexität und Kühle verleihen. 80% Merlot, 20% Cabernet Franc, Ertrag 25hl/ha, Vergärung in Beton und Holztanks, anschließender Ausbau in 30% neuen Fässern, so die Papierform des 2012 CHATEAU D`AIGUILHE. Die Glasform jedoch ist deutlich spannender:
„Tiefdunkle Farbe, in der Nase dunkle Schwarzkirsche, Brombeeren, Tabak, Unterholz und Kräuter. Am Gaumen bereits schöne erste Reife zeigend. Kirsche und schwarze Beeren, Tabak, sensationelle Fruchtsüße, und wieder Beeren und getrocknete Gewürze. Ganz feine Tannine und im Unterton erkennbare Mineralik mit komplexen Terroirnoten. Aufgrund der perfekt integrierten Tannine und der dezenten Säure super schmeichelnder Gaumenfluss. Im Finish frisch und saftig mit dezenter Salznote. Ein Traumwein und zu diesem Preis eine absolute Sensation. Das Office wurde bereits angewiesen, eine Kiste zur Seite zu stellen.“ Wir haben angefangen von der 0,75 Liter Flasche bis hin zur 6 Liter jeweils ein paar wenige Großformate verfügbar. Überlegen Sie einmal, die 12er Original-Holzkiste kostet Sie lediglich 306,00 Euro. Das ist ein schwer zu schlagendes Preis-/Leistungsverhältnis. Wie GRAF NEIPPERG sagt, in 100 Jahren kommen Sie zu diesem Preis nicht mehr an CHATEAU D´AIGUILHE.